- Scheidenflora
- Schei|den|flo|ra 〈f.; -; unz.〉 die in der Scheide der gesunden, geschlechtsreifen Frau vorhandenen Milchsäurebakterien
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Schei|den|flo|ra, die:* * *
Scheidenflora(Vaginalflora), Bezeichnung für die natürlicherweise auf der Scheidenhaut vorkommende Lebensgemeinschaft von Bakterien. In der Kindheit besteht sie überwiegend aus nicht krankheitserregenden Staphylokokken und Streptokokken zusammen mit anderen Bakterienarten, die insgesamt ein alkalisches Milieu erzeugen und keinen Schutz vor in die Scheide gelangenden Bakterien aus der Darmflora bieten. Im Verlauf der Pubertät ändert sich die Scheidenflora: Durch die von den Eierstöcken produzierten Östrogene enthält das Scheidensekret ab etwa einem Jahr vor der ersten Regel reichlich Glykogen, von dem verschiedene Milchsäurebakterien (Laktobazillen) leben, die es zu Milchsäure abbauen. Dadurch erzeugen sie ein saures Milieu (pH-Wert von 3,5 bis 4,5), das normalerweise das Wachstum anderer Bakterien oder Pilze verhindert. Das wichtigste Bakterium ist Lactobacillus acidophilus (Döderlein-Stäbchen), das auch als Leitkeim und Schutzkeim bezeichnet wird; daneben kommen vor allem Korynebakterien vor. Nach den Wechseljahren wird durch den Östrogenmangel der schützende Säuregehalt schwächer (pH-Wert von 4,5 bis 5,5). Ein neugeborenes Mädchen hat durch die mütterlichen Östrogene für einige Monate ebenfalls Döderlein-Stäbchen und somit einen Schutz durch ein saures Scheidenmilieu (pH-Wert um 5).Das natürliche Scheidenmilieu sollte als physiologischer Selbstreinigungsmechanismus und als Schutz vor Infektionen der inneren Geschlechtsorgane immer erhalten bleiben. Bei Abwehrschwäche, zu wenig Schlaf, schlechter Ernährung, zu vielen Süßigkeiten oder Zuckerkrankheit, seelischen Belastungen und Stress kann die Scheidenflora zerstört werden, weil die Milchsäurebakterien zugrunde gehen und somit der Säureschutzmantel der Scheide nicht mehr existiert.Siehe auch: Intimhygiene, Scheidenabstrich, Scheidenspülung.* * *
Schei|den|flo|ra, die: Flora (3) der ↑Scheide (2).
Universal-Lexikon. 2012.